Fischtuberkulose: Diagnose, Ursachen & Behandlung

Fischtuberkulose
An Tuberkulose erkrankter Salmler | jbl.de

Die Fischtuberkulose ist eine der häufigsten Fischkrankheiten im Aquarium. Die Krankheit kommt sowohl bei Süß-, als auch bei Salzwasserfischen vor. Auch wenn alle Fischarten erkranken können, tritt die Fischtuberkulose vor allem bei Salmlern, Diskusfischen und Skalaren auf.

In diesem Ratgeber erfährst du alles über die Symptome, Diagnose, Ursachen und Behandlung der von Fischtuberkulose.

Symptome

Die Fischtuberkulose tritt in verschiedenen Erscheinungsformen auf. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Symptome und Verlaufsformen fällt die Diagnose am lebenden Fisch nicht gerade leicht. Man unterscheidet zwischen dem chronischen und dem akuten Verlauf.

Chronischer Verlauf

Beim chronischen Verlauf kommt es dazu, dass Tiere nach und nach erkranken. Dieser Prozess kann über mehrere Monate hinweg verlaufen. Typisch für diese Verlaufsform sind von Gewebe umgebene Geschwülste, die sich durch braune Verfärbungen auf der Haut äußern.

Akuter Verlauf

Beim akuten Verlauf erkrankt der gesamte Besatz innerhalb kürzester Zeit. Innerhalb von 1 bis 2 Wochen kann es zum Verlust des gesamten Besatzes kommen. Die Symptome beim akuten Verlauf sind vielfältig. Folgende Symptome können bei einer akuten Erkrankung auftreten:

Aussehen

  • Glotzaugen (hervorstehende Augen), später: Augenverlust
  • Abmagerung
  • Bildung von Geschwüren und Beulen
  • eingefallener oder aufgeblähter Bauch
  • Schädigungen an Schuppen und Schleimhaut
  • Wunden
  • blasse Farbe
  • verkrüppelte Wirbelsäule
  • weiß-gräuliche Granulome in Nieren, Leber und Milz

Verhalten

  • Fressunlust
  • apathisches Verhalten
  • zeigen insgesamt weniger Aktivität und ziehen sich zurück

Ursachen

Fischtuberkulose Symptome
einige Merkmale der Tuberkulose | jbl.de

Fischtuberkulose wird durch Mykobakterien-arten verursacht. Diese Erreger gelangen vor allem über Neuzugänge ins Aquarium und sind in vielen Becken vorzufinden. Die Mykobakterien alleine sorgen allerdings nicht für den Ausbruch der Krankheit. Die Erreger können nämlich von gesunden Fischen in guter Haltung abgewehrt werden.

Am Ausbruch der Fischtuberkulose sind neben dem Vorhandensein von Mykobakterien zusätzliche Faktoren Schuld. Stress durch eine zu hohe Besatzdichte, Revierkämpfe, schlechte Wasserwerte, zu niedrige- oder hohe Temperatur und die Missachtung der Haltungsvorschriften sorgen für eine Schwächung des Immunsystems. Die Erreger können unter diesen Umständen nicht mehr abgewehrt werden und die Krankheit bricht aus.

Erkrankt ein Fisch an der Fischtuberkulose vermehren sich die Bakterien so schnell, dass sich auch gesunde Fische unter perfekten Haltungsbedingungen anstecken können. Innerhalb weniger Wochen kann sich der gesamte Besatz mit der Krankheit anstecken und daran versterben.

Behandlung

Erkrankte Fische können in der Regel nicht geheilt werden. Es gibt zwar Gerüchte über die erfolgreiche Behandlung mit Antibiotica, dabei handelt es sich aber um Einzelfälle. Erkrankte Tiere müssen sofort von gesunden isoliert und in ein Quarantänebecken gesetzt werden, damit sich die Krankheit nicht weiter ausbreitet. Nur die Diagnose eines Tierarztes kann Auskunft darüber geben, ob es sich tatsächlich um Fischtuberkulose handelt. Ist dies der Fall, bleibt nur noch die Tötung kranker Fische übrig, um sie vor einem qualvollen Tod zu bewahren.

Beim chronischen Verlauf kann man gesunde Fische häufig noch retten, indem man erkrankte Fische sofort isoliert. Durch die Vermeidung von Stress und die Verbesserung der Haltungsbedingungen kann der gesunde Besatz noch gerettet werden.

Beim akuten Verlauf erkrankt und verstirbt der gesamte Besatz. Um das Leiden der Fische zu beenden bleibt nichts anderes übrig, als den gesamten Besatz zu töten und das Aquarium zu sterilisieren.

Achtung: Bevor du den Besatz tötest, solltest du einen Experten um Hilfe bitten, um sicher zu gehen, dass es sich wirklich im Tuberkulose handelt.

Fischtuberkulose vorbeugen

Fischtuberkulose Skalar
Skalar mit bakterieller Infektion | jbl.de

Die beste Art sich vor der Fischtuberkulose zu schützen ist ein gezieltes Vorbeugen der Krankheit. Fischkrankheiten brechen zu 90% aufgrund von schlechten Haltungsbedingungen aus. Um den Ausbruch der Krankheit zu verhindern musst du deine Fische abwechslungsreich und ausreichend füttern, nicht zu viele Fische zusammen halten, Stress verhindern und optimale Wasserwerte schaffen.

Zusätzlich sollte Neuzugang für einige Wochen in Quarantäne gehalten werden, um ihn auf Krankheitsanzeichen zu überprüfen.

Ansteckungsgefahr für Menschen?

Auch Menschen können sich mit der Fischtuberkulose anstecken. Die Auswirkungen bei Menschen sind längst nicht so drastisch wie bei Fischen. Durch kleine Schädigungen der Haut, gepaart mit einem schwachen Immunsystem können sich auch Menschen mit dem Erreger infizieren. Die durch die Erreger wird die Hautkrankheit "Schwimmbadgranulom" ausgelöst. Dabei entstehen rot, lila gefärbte Knötchen auf der Haut, die in der Regel an Händen und Armen auftreten.

Schutzmaßnahmen & Behandlung

Um sich vor der Infektion zu schützen, sollte man Handschuhe tragen, während man mit dem Aquariumwasser in Kontakt kommt. Besonders wichtig ist der Schutz von offenen Wunden.

Die Behandlung erfolgt durch verschiedenen Medikamente und verspricht recht schnellen Erfolg.