Der Siamesische Kampffisch (Betta splendens) ist weltweit einer der bekanntesten Aquarium Fische. Beliebt ist er aufgrund seiner langen, prachtvollen Flossen, die in bunten Farben leuchten. Die Haltung des Kampffisches macht sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Aquarianer einen besonderen Reiz aus.
Siamesische Kampffische zeigen ein ausgeprägtes Revierverhalten. Revierkämpfe unter männlichen Kampffischen enden in Aquarien aufgrund fehlender Fluchtmöglichkeiten tödlich. Aufgrund der Aggressivität von Kampffischen werden in Thailand Tierkämpfe veranstaltet, bei denen immer zwei Männchen gegeneinander antreten. Der schwächere Fisch stirbt durch Erschöpfung oder Verletzungen.
Zuchtformen des Betta splendens sind weitaus aggressiver, als die Wildform. Siamesische Kampffische greifen nicht nur ihre Artgenossen an. Kleinere Fische enden häufig als Zwischenmahlzeit. Fische mit langen Flossen, wie z.B einige Guppys, werden ebenfalls bekämpft und verjagt, weil sie für Artgenossen gehalten werden. Einige männliche Kampffische greifen sogar ihr eigenes Spiegelbild an, weil sie es für einen Konkurrenten halten.
Die Beckengröße für Kampffische ist ein umstrittenes Thema in der Aquaristik, weshalb es Sinn macht, sich mit verschiedenen Meinungen auseinanderzusetzen. Dein Becken sollte für eine artgerechte Haltung ein Volumen von mindestens 25 Litern haben. Die Beckenhöhe sollte 40 cm nicht überschreiten. Kampffische besetzen ein Revier und schwimmen dieses regelmäßig ab. Ein Revier sollte eine Größe von maximal 50 Litern haben. Ist das Revier zu groß, können sie dieses nicht mehr vollständig überblicken und fühlen sich unwohl.
Hält man Kampffische in Becken mit mehr als 50 Litern, sollten klare Revierabgrenzungen in Form von hochwachsenden Pflanzen, Wurzeln und Steinen vorhanden sein, damit sich der Kampffisch ein Revier aussuchen kann, das er auch vollständig abschwimmen kann.
Kampffische mögen verkrautete Becken mit einer dichten Bepflanzung und genügend Versteckmöglichkeiten. Der Boden sollte aus dunklem, feinkörnigen Kies oder Sand bestehen. Da Kampffische ursprünglich aus strömungsarmen Gewässern kommen und auf Strömungen gestresst reagieren, sollte eine zu starke Bewegung im Wasser vermieden werden, indem man den Ausströmer des Filters drosselt oder gegen die Wand richtet.
Die Wasseroberfläche des Aquariums sollte zum Teil mit Schwimmpflanzen bedeckt sein, da der Betta einige abgedunkelte Stellen benötigt. Es darf allerdings nie die ganze Wasseroberfläche bedeckt sein, da der Kampffisch mithilfe seines Labyrinthorgans zusätzlich atmosphärischen Sauerstoff an der Wasseroberfläche atmet. Eine feste Abdeckung ist empfehlenswert, da Siamesische Kampffische recht gute Springer sind und ohne Abdeckung auch gerne mal auf dem Fußboden landen.
Aufgrund des ausgeprägten Revierverhaltens von Kampffischen ist von einer Paar-, oder Gruppenhaltung abzuraten. Kampffische sind Einzelgänger. Viele Anfänger denken, dass sich ihr Kampffisch alleine einsam fühlt und begehen den Fehler einen weiteren einzusetzen. Ganz einfach gesagt: Siamesische Kampffische fühlen sich alleine am wohlsten.
Nur zur Paarungszeit dulden Kampffischmännchen weibliche Artgenossen. Außerhalb der Paarungszeit werden die Weibchen vertrieben. Die Haltung mehrerer Männchen in einem Becken ist ausgeschlossen und endet meist tödlich. Die Haremshaltung ist erfahrenen Aquarianern vorbehalten, da das Becken gut strukturiert sein muss und klare Reviergrenzen erkennbar sein müssen.
Der Kampffisch ist im Bezug auf seine Ansprüche an die Wasserwerte ein wenig anspruchsvoller Bewohner. Er bevorzugt warmes, weiches und klares Wasser. Der Betta kommt mit sehr warmem und sauerstoffarmen Wasser aus, da ihm sein Labyrinthorgan ermöglicht, atmosphärischen Sauerstoff an der Wasseroberfläche aufzunehmen.
Kampffische sind reine Fleischfresser. Normales Flockenfutter hat einen recht hohen Anteil an pflanzlichen Inhaltsstoffen, die den Betta krank machen können. Man sollte Kampffische so abwechslungsreich wie möglich füttern. Als Hauptfutter eignet sich fleischhaltiges Trockenfutter, speziell für Kampffische wie z.B. das "Tetra Betta".
Ebenfalls empfehlenswert sind Lebend- und Frostfutter wie Mückenlarven, Artemia oder Wasserflöhe. Achte darauf, dass keine Futterreste auf dem Boden landen, um eine Belastung des Wassers zu vermeiden. Pro Fisch reichen 4-6 Mückenlarven am Tag völlig aus. Bei der Fütterung gilt: regelmäßig, aber dafür in kleinen Mengen.
Die Einzelhaltung ist am wenigsten stressig für den Betta. Bei der Vergesellschaftung von Kampffischen gibt es einige No-Gos. Im Prinzip ist jede Art von Beibesatz ein Stressfaktor für den Kampffisch. Will man ihn dennoch im Gesellschaftsbecken halten, müssen folgende Regeln dringend beachtet werden.
Siamesische Kampffische gehören zu den schaumnestbauenden Arten. Vor der Paarung baut das Kampffisch Männchen ein Schaumnest aus vielen aneinandergehefteten Luftblasen, welches er an Schwimmpflanzen oder hochwachsenden Pflanzen befestigt. Anschließend lockt das Männchen das Weibchen zum Nest.
Dort kommt es zur Paarung, wobei das Männchen das auf den Rücken gedrehte Weibchen umschlingt. Männchen und Weibchen geben gleichzeitig Eier und Spermien ab. Die 50 bis 300 befruchteten Eier fallen auf den Körper des Weibchens und auf den Boden. Nach der Paarung sammelt das Männchen die Eier auf und bringt sie zum Schaumnest. Das Weibchen wird nach der Paarung vom Nest vertrieben.
In der Aquaristik geschieht die Paarung am besten in einem Zuchtbecken, in dem sich nur das Männchen und Weibchen befinden. Die Zucht von Kampffischen macht nur Sinn, wenn man bereits im vorhinein Abnehmer für die bis zu 300 Jungfische hat.
Der Betta splendens ist neben dem Guppy einer der am häufigsten gezüchteten Zierfische der Welt. Die Wildform des Siamesischen Kampffischs hat ganz im Gegenteil zu den aus dem Aquarium bekannten Zuchtformen eher kurze Flossen und ist dunkel und gleichmäßig gefärbt.
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