Zwergfadenfisch Trichogaster lalia

Bildergalerie

Bezeichnungen

Namen und Synonyme
Deutscher Name
Zwergfadenfisch
Wissenschaftlicher Name
Trichogaster lalia
Synonyme
Colisa lalia

Systematik

Einteilung in Gruppen
Klasse
Fische (Pisces)
Ordnung
Barschartige (Perciformes)
Familie
Osphronemidae
Alle Labyrinthfische anzeigen

Merkmale

Besonderheiten dieser Art
Größe
5cm
Lebenserwartung
Bis zu 4 Jahre
Geschlechtsunterschiede
Männchen sind bunter und kräftiger gefärbt, bei Männchen laufen die Rückenflossen spitz und bei Weibchen rund zu
Herkunft
Asien, Indien, Pakistan und Bangladesch
Biotop
flache, ufernahe Stellen
Nachzucht
Schaumnestbauer

Haltung

Infos zur Haltung im Aquarium
Futter
Beckengröße
Breite ab 80cm / Volumen ab 112l
Beckenbereich
mitte/ oben
Sozialverhalten
Paar- oder Haremshaltung

Wasserwerte

Die wichtisten Wasserwerte
Wassertemperatur
24 - 30 °C
pH-Wert
6 - 8
Karbonathärte
unter 8 °dKH
Gesamthärte
4 - 10 °dGH


Der Zwergfadenfisch, auch Zwerggurami genannt, ist ein beliebter Zierfisch aus Südasien. Aufgrund seiner geringen Größe kann er bereits in kleineren Aquarien gehalten werden. Die Haltung von Zwergfadenfischen ist auch für Anfänger geeignet.

In diesem Ratgeber erfährst du alle Besonderheiten und Merkmale des Zwergfadenfisches und was es bei der Fütterung und Haltung zu beachten gibt.

Herkunft & Lebensraum

Ursprünglich stammt der Zwergfadenfisch aus den indischen Flüssen Brahmaputra und Ganges. Da der Zwergfadenfisch trotz seiner geringen Größe ein wichtiger Speisefisch ist, wurde er auch in in angrenzenden Ländern verbreitet. Zwergfadenfische halten sich vor allem in flachen, ufernahen Stellen auf.

Merkmale von Zwergfadenfischen

Zwergfadenfische haben ein Labyrinthorgan, welches ihnen ermöglicht Sauerstoff an der Wasseroberfläche aufzunehmen. Aufgrund des Labyrinthorgans können sie in sehr warmem und sauerstoffarmen Wasser leben. Neben der Sauerstoffaufnahme über das Labyrinthorgan können sie auch mithilfe der Kiemen atmen.

Aussehen

Zwergfadenfische haben eine ovale Körperform. Die Wildform hat eine türkise Grundfärbung mit roten Vertikalstreifen. Heutzutage gibt es diverse Zuchtformen, z.B. in türkis oder rot. Ein besonderes Merkmal sind die beiden Bauchfäden, die auch für den Namen der Fadenfische verantwortlich sind.

Geschlechtsunterschiede

Männchen sind bunt und kräftig gefärbt. Weibchen haben hingegen eine graue oder silberne Färbung und sind eher unscheinbar. Männliche Zwergfadenfische erreichen außerdem eine Größe von bis zu 6 cm. Weibchen werden maximal 5 cm groß. Ein weiterer Unterschied ist, dass die Flossenenden beim Männchen spitz zulaufen und beim Weibchen leicht abgerundet sind.

Verhalten

Da sie zum Atmen an die Wasseroberfläche kommen müssen, halten sie sich in der oberen Hälfte des Aquariums auf. Bei Zwergfadenfischen kommt es häufig zu innerartlichen Aggressionen. Männchen bilden Reviere und sind sehr territorial. Wenn Weibchen nicht bereit zum Laichen sind, werden sie vom Männchen durch das gesamte Aquarium gejagt. Männchen dulden keine anderen Zwergfadenfisch Männchen in ihrem Revier. Wenn das Aquarium nicht groß genug ist, wird das schwächere Tier solange verdrängt, bis es letztendlich verendet.

Zwergfadenfisch Haltung

Zwergfadenfische sollten paarweise gehalten werden. In sehr großen Aquarien können auch mehrere Paare bzw. eine Gruppe Zwergfadenfische gehalten werden. Dafür ist neben einer ausreichenden Aquariumgröße auch eine dichte Bepflanzung und eine klare Revierabgrenzung nötig.

Die artgerechte Fütterung

Zwergfadenfische ernähren sich in freier Wildbahn von Insekten und Weichtieren. Im Aquarium kann man sie mit einem hochwertigen, proteinreichen Trockenfutter füttern. Mindestens ein- bis zweimal wöchentlich sollte man Lebend- oder Frostfutter wie Artemia oder Wasserflöhe verfüttern, um Abwechslung zu schaffen.

Die optimalen Wasserwerte

Zwergfadenfische benötigen sehr warmes Wasser mit einer Temperatur von 24 bis 28 Grad. Kurzzeitig halten sie sogar Temperaturen von bis zu 32 Grad aus. Das pH-Wert sollte im neutralen bis leicht sauren Bereich und die Gesamthärte unter 10°dGH liegen.

Zwergfadenfische kommen mit sehr warmen und sauerstoffarmen Wasser aus, da ihnen ihr Labyrinthorgan ermöglicht, atmosphärischen Sauerstoff an der Wasseroberfläche aufzunehmen.

Das perfekte Aquarium

Beckengröße

In einem Aquarium mit einer Breite von 80 cm und einem Volumen kann ein Paar Zwergfadenfische gehalten werden. Bei Aquarien ab einer Kantenlänge von 120 cm können auch 2 oder mehr Paare gehalten werden. Dabei sollten die Männchen aber immer gleichzeitig das Aquarium beziehen. Der Wasserstand des Aquarium sollte nicht über 50cm liegen, da sich Fadenfische auch in der Natur in flachen Bereichen aufhalten und sich dort wohler fühlen.

Einrichtung

Im Aquarium sollte keine oder eine nur sehr geringe Strömung herrschen, indem man den Ausströmer drosselt oder gegen die Scheibe richtet. Um das Becken zu strukturieren eignen sich Wurzeln aus Mangroven- oder Moorkienholz.

Bepflanzung

Zwergfadenfische bevorzugen dicht bepflanzte und stellenweise verkrautete Aquarien. Da es zur Verfolgung des Weibchens kommen, kann ist eine dichte Bepflanzung besonders wichtig, um Schutz zu gewähren.

Es sollten Schwimmpflanzen und hochwachsende Pflanzen, die bis zur Wasseroberfläche reichen, eingesetzt werden, um den oberflächen-orientierten Fischen Versteckmöglichkeiten zu bieten. Außerdem sind hochwachsende Pflanzen oder Schwimmpflanzen wichtig, um den Zwergfadenfischen Möglichkeiten zum Schaumnestbau zu geben. Es darf hingegen nie die gesamte Oberfläche zuwuchern, da die Zwergfadenfische zum Atmen an die Wasseroberfläche kommen müssen.

Vergesellschaftung

Zwergfadenfische sollten nicht mit anderen Fadenfisch Arten vergesellschaftet werden, da es zwischen den Männchen zu Revierkämpfen kommen kann. Generell sind Zwergfadenfische aber sehr friedliche und ruhige Fische. Sie können gut mit kleineren Salmlern, Bärblingen und Welsen vergesellschaftet werden.

Auch Zwergbuntbarsche, die sich vor allem in Bodennähe aufhalten, sind eine gute Ergänzung. Zwergfadenfische sollten nicht mit Flossenzupfern wie der Sumatra- oder Bitterlingsbarbe vergesellschaftet werden, da sie ihre Bauchfäden abbeißen könnten.

  • Bärblinge: z.B. Keilfleckbärbling
  • Salmler: z.B. Schmucksalmler oder Rotkopfsalmler
  • Welse: z.B. Panzerwelse oder Antennenwelse
  • Zwerbuntbarsche: z.B. Kakadu-zwerbuntbarsche oder Schmetterlingsbuntbarsche

Fortpflanzung

Zwergfadenfische sind Schaumnestbauer. Vor der Paarung baut das Zwergfadenfisch Männchen ein Schaumnest aus vielen aneinandergehefteten Luftblasen an der Wasseroberfläche, welches er an Schwimmpflanzen oder hochwachsenden Pflanzen befestigt. Die Paarung findet direkt unter dem Schaumnest statt. Das Weibchen legt anschließend bis zu 600 Eier im Schaumnest ab, die direkt in das Schaumnest steigen. Nach der Eiablage wird das Weibchen vertrieben.

Nach etwa 24 Stunden schlüpfen die Eier. In den ersten 6 Tagen betreibt das Männchen alleine die Brutpflege, indem es die Jungen im Schaumnest hält. Die ersten 3 Tage ernährt sich der Nachwuchs noch vom Dottersack. In der ersten Woche sollten sie mit kleinstem speziellem Aufzuchtfutter, wie dem JBL NobilFluid, ernährt werden. Danach können frisch geschlüpfte Artemia Nauplien verfüttert werden.

Die Zucht von Zwergfadenfischen ist insgesamt recht kompliziert. Ein separates Zuchtbecken ist für die erfolgreiche Zucht ein Muss.


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