Der Guppy (lat. Poecilia reticulata), auch als Millionenfisch bekannt, ist der wohl bekannteste und verbreitetste Aquarienfisch überhaupt. Guppys sind durch bunte Farben und ihre prächtigen Schwanzflossen optisch sehr ansprechend. Diese pflegeleichten und gleichzeitig schönen Tiere sind sowohl bei Aquarium Anfängern, als auch bei Fortgeschrittenen beliebt.
Ursprünglich stammen Guppys aus dem nördlichen Teil Südamerikas, sowie Süßwassergewässern einiger karibischer Inseln. Entdeckt wurde der Fisch erstmals von Robert John Lechmere Guppy, wodurch auch der Name entstanden ist. Zu den natürlichen Herkunftsländern zählen Brasilien, Venezuela und franz. Guayana.
Unter anderem durch Aquarianer, die ihre Fische aussetzten, sind Guppys heutzutage in tropischen und subtropischen Gewässern auf der ganzen Welt als Neozoon anzutreffen. Durch ihre robuste Art und eine sehr hohe Vermehrungsrate können sie in vielen warmen Gewässern dieser Welt überleben.
Auch in Deutschland sind Guppys in freier Wildbahn anzutreffen. Sie können allerdings nur in der Nähe von Thermalquellen, wie Ausläufen von Kühlwasser, überleben.
Guppys gehören zu den verbreitetsten Aquarienfischen weltweit. Die einfache Pflege trägt einen großen Teil zu ihrer Beliebtheit bei. Guppys mögen Gesellschaft von Artgenossen und können in Gruppen ab 5 Tieren gehalten werden.
Guppys sind Allesfresser. In der Natur ernähren sie sich sowohl von jungen Algen und Pflanzen als auch von kleinen Tieren wie Jungfischen, Insekten & Schnecken.
Als Hauptfutter genügt Guppys Trockenfutter. Trockenfutter in Flocken- oder Granulatform enthält einen guten Mix aus Nährstoffen. Lebendfutter kommt der natürlichen Ernährungsweise zwar am nächsten, ist aber auch deutlich teurer und aufwendiger in der Anschaffung. Ab und zu kann man mit etwas Frostfutter (z.B. Mückenlarven) für Abwechslung sorgen.
Da Guppys ihr Futter sehr schnell verdauen, sollten sie häufig, aber dafür in kleinen Mengen gefüttert werden. Wenn die Fütterung ab und zu für einen Tag ausfällt, ist dies nicht weiter schlimm. Erwachsene Guppys kommen problemlos einige Tage ohne Futter aus.
Wie immer ist bei der Fütterung darauf zu achten, dass das gesamte Futter gefressen wird und so wenig Futter wie möglich auf dem Boden landet. Futterreste sorgen für eine starke Belastung des Wassers.
Guppys können in fast allen Gewässern überleben. Sogar in stark verschmutzten Gewässern und Brackwasser kommen Guppys in der Natur vor. Guppys sind in Sachen Wasserwerte zwar sehr robust, reagieren auf starke Schwankungen der Wasserwerte aber sehr empfindlich.
Es ist also darauf zu achten, dass die Fische beim Züchter / Händler in Wasser von ähnlicher Qualität gehalten werden.
Wenn man sich Guppys anschafft, sollte man sich der enormen Fortpflanzungsrate bewusst sein. Ein Weibchen kann in einem Monat bis zu 100 Jungfische gebären. Auch wenn sich das erst einmal toll anhört, kann der Nachwuchs schnell Überhand nehmen.
Wenn du niemanden kennst, der deine Nachkommen abnimmt, solltest du über eine geschlechtliche Trennung nachdenken. Viele Anfänger haben das Problem, dass sie zu viel Nachwuchs haben und finden keine Lösung Tiere loszuwerden.
Guppys sollten in Aquarien ab einer Breite von 60 cm und einem Volumen von 54 Litern gehalten werden. Von der Haltung in Nano Aquarien raten wir in jedem Fall ab.
Guppys brauchen nicht unbedingt Pflanzen im Aquarium. Dennoch hat die Bepflanzung des Beckens viele Vorteile. Guppys knabbern gerne den Aufwuchs und die Algen auf Blättern und Pflanzen ab. Außerdem ist die Überlebenschance von Jungfischen in unbepflanzten Aquarien sehr niedrig. Ein weiterer Vorteil von Wasserpflanzen ist die Optik. Denn, wenn wir ganz ehrlich sind, ist ein unbepflanztes Aquarium einfach nicht so schön wie ein bepflanztes.
Junge Guppys haben die besten Überlebenschancen, wenn das Aquarium dicht bepflanzt und mit einigen Schwimmpflanzen bestückt ist. Auch erwachsene Guppys streifen gerne zwischen den Pflanzen hindurch. Besonders Weibchen wissen eine dichte Bepflanzung zu schätzen, da sie sich vor Männchen verstecken können, die ihnen während der Paarungszeit nachstellen. Im Guppy-Aquarium muss immer noch genug freier Schwimmraum vorhanden sein und es sollte nicht komplett zugewuchert sein.
Bei der Einrichtung des Aquariums kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen. Bodengrund und Dekoration können frei gewählt werden. Wie immer raten wir jedoch von kitschiger Einrichtung, wie buntem Kies oder blubbernden Schatzkisten, ab und empfehlen sich stattdessen sich an der Natur zu orientieren.
Guppys sind friedliche, aber dennoch lebhafte Fische. Sie sind wie gemacht für kleinere und mittlere Gesellschaftsbecken. Dennoch gibt es Fische, die sich besonders gut zur Vergesellschaftung eignen und andere, die sich weniger gut eignen.
Guppys sind lebendgebärend. Das heißt, dass sie nicht ablaichen, sondern stattdessen voll entwickelte Jungfische gebären. Oft wird angenommen, dass Guppys keine Eier produzieren. Dies ist jedoch grundlegend falsch. Bei Lebendgebärenden Zahnkarpfen reifen die Eier im Körper des Weibchens. Die voll-entwickelten Jungfische schlüpfen dort und gelangen über einen Gebärkanal ins Wasser.
Eine weitere Besonderheit von Guppys ist, dass Guppy Weibchen Spermien speichern können. Sie können also durch nur eine Spermienübertragung mehrmals schwanger werden.
Schon mit 4 - 6 Wochen sind Guppy Weibchen geschlechtsreif. Ein Guppy Weibchen kann in seinem Leben über 1000 Jungfische zur Welt bringen.
Ein schwangeres Guppy Weibchen erkennt man an mehreren Merkmalen. Zum einen erkennt man die Schwangerschaft an einem dunklen Punkt am Bauch, dem Trächtigkeitsfleck. Wie auch beim Menschen, wird der Bauch des Guppys dicker und kastenförmig. Man kann die Wehen eines schwangeren Fischs an sich immer wieder wiederholenden Muskelkontraktionen erkennen. In einigen Fällen reiben sich trächtige Guppys an Gegenständen im Aquarium, zittern und fressen weniger. Eine letzte Verhaltensweise von trächtigen Guppys ist, dass der Fisch aussieht, als ob er schwimmt, in echt aber an einer Stelle bleibt.
Junge Guppys kann man mit kleingeriebenem, zerbröckeltem Flockenfutter füttern. Im Fachhandel sind spezielle Futtersorten für Jungfische erhältlich.
Zuerst muss man sich dem Sinn der Nachkommen bewusst sein. Wenn man die Fische einfach nur vermehren möchte, damit man keine neuen Fische nachkaufen muss, dann geht man anders an die Sache heran, als wenn man mit der Zucht seine Guppys nach eigenen Farb- und Formvorstellungen züchten möchte.
Zur gezielten Guppy Zucht gehört eine Menge Wissen und Erfahrung, die den Rahmen dieses Ratgebers sprengen würde.
Durch Mutationen und gezielte Selektion gelingt es Züchtern, bestimmte Merkmale, wie Flossenform und Farbe, nach ihren Vorstellungen zu beeinflussen. Generation um Generation prägt sich der gewünschte Phänotyp (Erscheinungsbild) immer weiter aus. Bei Hochzuchtguppys sind über viele Generationen hinweg bestimmte Merkmale verstärkt worden, sodass außergewöhnliche Flossenformen entstehen konnten.
Trotz sorgfältiger Recherche können wir für die Korrektheit der Daten nicht garantieren.
Bei kritischen Informationen empfiehlt es sich immer verschiedene Quellen heranzuziehen.
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