Schwertträger (Xiphophorus helleri) sind eine Art der lebendgebärenden Zahnkarpfen. Sie sind sehr lebhafte und schwimmfreudige Fische. Schwertträger sind sehr eng mit den ebenfalls beliebten Guppys, Mollys und Platys verwandt. Mit Platys können Schwertträger sogar fruchtbare Nachkommen zeugen. Der Schwertträger ist ein schöner und anpassungsfähiger Fisch, der perfekt für mittelgroße Gesellschaftsaquarien geeignet ist.
Die Wildform des Schwertträgers hat eine blau, grünliche Grundfarbe mit einem roten Längsstreifen. Die meisten im Handel erhältlichen als Xiphophorus helleri bezeichneten Tiere sind orange und aus Kreuzungen mit dem Platy entstanden.
Schwertträger Männchen sind deutlich kleiner, als Weibchen. Zudem haben Männchen einen Schwertfortsatz an der Unterseite der Schwanzflosse, der etwa 1/3 ihrer Gesamtgröße ausmacht und für seine Namensgebung verantwortlich ist. Männliche Schwertträger sind außerdem an dem aus der Afterflosse bebildeten Geschlechtsorgan, dem Gonopodium zu erkennen. Weibchen hingegen erkennt man an einer gedrungeneren Körperform und dem sich am Afterbereich befindlichen Trächtigkeitsfleck.
Schwertträger sind schnelle und aktive Schwimmer. Bei der Balz schwimmen Männchen geschwind um die Weibchen herum, wobei sie teilweise sogar rückwärts schwimmen.
Schwertträger sollten in Gruppen ab 5 Tieren gehalten werden. Es sollten mehr Weibchen, als Männchen in der Gruppe vorhanden sein, da sich die Männchen teilweise als aufdringlich erweisen.
Schwertträger sind Allesfresser und daher nicht sehr wählerisch, was die Nahrung angeht. Als Hauptfutter eignet sich handelsübliches Trockenfutter in Form von Flocken oder Granulat. Dieses bietet einen guten Mix aus tierischen und pflanzlichen Inhaltsstoffen. Auch Lebend- oder Frostfutter wie Artemia, Mückenlarven oder Tubifex eignen sich sehr gut zur Fütterung. Ab und zu kann auch etwas Gemüse, wie z.B. Salat, Gurke oder Zucchini, verfüttert werden. Das Futter sollte regelmäßig gewechselt werden, um eine einseitige Nährstoffaufnahme vorzubeugen. Bei farbigen Zuchtformen sind die Farben erfahrungsgemäß kräftiger, wenn neben Trockenfutter auch Grün- und Lebendfutter verwendet wird.
Bei ausgewachsenen Fischen genügt eine tägliche Fütterung. Gelegentliche Fastenzeiten (z.B. im Urlaub) von ein bis zwei Wochen sind kein Problem.
Schwertträger sind im Bezug auf die Wasserwerte recht robust. Bei Temperatur, Säuregehalt (pH-Wert) und Gesamthärte hat der Schwertträger einen großen Toleranzbereich, weshalb er auch für Anfänger gut geeignet ist und die ein oder andere Unaufmerksamkeit verzeiht.
Weil Schwertträger sehr schwimmfreudige Fische sind, benötigen sie ein recht großes Becken. Für die Haltung von Schwertträgern sollte dein Aquarium eine Mindestbreite von 100 cm haben. Die kleinstmöglichen Maße wären 100x40x40 cm, also 160 Liter. Je größer das Becken, desto besser.
Da Schwerträger aus strömungsstarken Flüssen kommen, sollte auch in Teilen des Aquariums eine mäßige bis starke Strömung herrschen. Zur Strukturierung des Aquariums sollten Wurzeln, Steine oder sonstige Dekoration verwendet werden. Ansonsten kann man das Aquarium nach seinen persönlichen Vorstellungen einrichten.
Im der Natur kommen Schwertträger in dicht bewachsenen Flüssen vor. Da Schwertträger Männchen sehr aufdringlich sein können, sollte das Aquarium üppig bepflanzt werden. In einem dicht bewachsenen Aquarium haben Weibchen und andere bedrängte Aquarium Bewohner genügend Rückzugsmöglichkeiten. Neben einer stellenweise dichten Bepflanzung muss auch genügend freier Schwimmraum vorhanden sein.
Schwertträger eignen sich gut zur Vergesellschaftung. Männlichen Schwertträgern sagt man zwar nach, dass sie aggressiv und aufdringlich gegenüber anderen Arten sind, wenn das Verhältnis zwischen männlichen und weiblichen Schwertträgern stimmt (ca. 1:3), sind die Männchen in der Regel nicht an anderen Arten interessiert und lassen sie in Frieden. Ideal eignen sich andere Arten der Lebendgebärenden Zahnkarpfen wie Guppys oder Mollys. Die Vergesellschaftung mit Platys ist nicht zu empfehlen, da Schwertträger und Platys nachkommen zeugen können, die weniger schön sind als reinerbige Schwertträger.
Schwertträger laichen im Gegensatz zu den meisten anderen Fischen nicht ab. Sie gebären voll lebensfähige Jungfische, weshalb die erfolgreiche Vermehrung auch für unerfahrene Aquarianer möglich ist. Bei der Paarung führt das Männchen sein Gonopodium in die Genitalöffnung des Weibchens ein und befruchtet es. Nach einer Tragzeit von 28 - 42 Tagen gebärt das Weibchen zwischen 20 und 150 lebende Jungtiere. Direkt nach der Geburt kann das Weibchen wieder trächtig werden. Rein theoretisch könnte ein Weibchen also alle 30 Tage bis zu 150 Tiere gebären.
Die Jungfische haben in Gesellschaftsbecken eher geringe Überlebenschancen. Um die Erfolgsquote der Zucht zu erhöhen, sollten die Jungfische in einem separaten Aufzuchtbecken gehalten werden. Als Futter für Jungfische eignen sich Artemia und kleingebröseltes Trockenfutter.
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