Glotzaugen: Symtome, Ursachen & Behandlung

Glotzaugen
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Glotzaugen sind ein eher selten auftretendes Krankheitsbild, welches unschwer zu erkennen ist. Fast alle Aquarium- und Teichfische können Glotzaugen bekommen.

Wie man Glotzaugen erkennt, welche Ursachen sie haben und wie man sie behandelt, erfährst du in diesem Ratgeber.

Symptome

Glotzaugen sind ein Symptomatik, die selbst von Anfängern leicht diagnostiziert werden kann. Es können ein oder auch beide Augen erkranken. Die betroffenen Augen ragen bei dieser Symptomatik deutlich hervor. Es wirkt beinahe so, als ob die Augen aus den Augenhöhlen herausquellen. In einigen Fällen kommt es bei Glotzaugen zu einer leichten roten Färbung am Auge. Außerdem kann sich das betroffene Auge trüben.

Ursachen

Glotzaugen sind keine eigenständige Krankheit, sondern eine Symptomatik anderer Krankheiten. Wenn die Glotzaugen das erste erkennbare Symptom sind, kann man davon ausgehen, dass bereits weitere Schäden vorhanden sind. Die direkten Ursachen für Glotzaugen ist ein innerer Druck auf das Auge, der durch Augenentzündungen, Wasseransammlungen in der Augenhöhle oder Gasblasen im Gewebe der Augenhöhle entstehen kann.

Umwelteinflüsse

Glotzaugen können durch schlechte Wasserqualität hervorgerufen werden. Umwelteinflüsse sind häufig die Ursache, wenn viele Fische gleichzeitig Glotzaugen bekommen und sich die Symptome sehr schnell entwickeln. Glotzaugen werden durch einen hohen CO₂-Wert begünstigt, doch auch andere Werte wie Säuregehalt oder Nitritwert können eine Rolle spielen.

Eine weitere mögliche Ursache ist eine durch einen falsch durchgeführten Wasserwechsel verursachte Gasübersättigung, bei dem Gewebe im Auge zerstört wird. Eine Gasübersättigung lässt sich an einer starken Bläschenbildung im Wasser erkennen und kommt vor allem in sehr warmen Aquarien vor. Ebenso kann zu hartes oder zu weiches Wasser der Auslöser von Glotzaugen sein.

Auch Vitaminmangel kann zu Glotzaugen führen. Schlechte Wasserqualität fördert außerdem die Vermehrung von Viren und Bakterien. Diese Erreger können dann Fische befallen und unter anderem Krankheiten mit Glotzaugen als Symptom auslösen.

Krankheitsbedingte Einflüsse

Wenn schlechte Haltungsbedingungen als Ursache ausgeschlossen werden können, dann ist ist die Ursache in der Regel eine Krankheit. Häufig treten Glotzaugen als Symptom einer bakteriellen Infektion, wie z.B. Bauchwassersucht oder Fischtuberkulose, aber auch bei vielen anderen Krankheiten auf. In diesem Fall treten die Glotzaugen mit weiteren Symptomen, wie z.B. Geschwüren, Wunden und anderen Verletzungen auf. Auch das Verhalten ändert sich. Tiere verhalten sich apathisch, isolieren sich, atmen schneller und zeigen zunehmend weniger Aktivität.

Behandlung

Im ersten Schritt muss man herausfinden, ob die Glotzaugen durch Umwelteinflüsse oder durch Krankheiten verursacht werden.

Bei Glotzaugen durch Umwelteinflüsse

Wenn Glotzaugen durch Umwelteinflüsse verursacht werden, reicht es häufig schon, optimale Wasserqualität und Haltungsbedingungen zu schaffen. Dafür empfiehlt sich ein Wassertest aller wichtigen Wasserwerte und gegebenenfalls eine Korrektur durch einen Wasserwechsel, Aktivkohlefilterung oder andere entsprechende Maßnahmen.

Folgende Wasserwerte sollten getestet und gegebenenfalls korrigiert werden:

  • pH-Wert
  • Wasserhärte
  • CO₂-Gehalt
  • Ammonium
  • Nitrit und Nitrat

Durch eine abwechslungsreiche Ernährung und Vitaminpräparate kann einem Vitaminmangel entgegengewirkt werden.

Bei Glotzaugen durch Erkrankungen

Bei Glotzaugen durch andere Erkrankungen gestaltet sich die Behandlung deutlich komplizierter. Zuerst muss man herausfinden, um welche Krankheit es sich handelt. Dafür kannst du unsere Übersicht über die häufigsten Fischkrankheiten nutzen oder im besten Fall einen Experten (Züchter oder Arzt) um Rat bitten.

Fische mit Krankheitssymptomen sollten vom restlichen, gesunden Besatz getrennt und in ein Quarantänebecken gesetzt werden, um eine weitere Ausbreitung zu verhindern. Da Glotzaugen bei einer bakteriellen Erkrankung erst im fortgeschrittenen Stadium als Folge von Organschäden auftreten, ist eine erfolgreiche Behandlung häufig nicht mehr möglich. Folgende Krankheiten hängen häufig mit Glotzaugen zusammen:

  • bakterielle Infektion (v.a. bei bei tropischen Fischen)
  • Fischtuberkulose
  • infektiöse Bauchwassersucht
  • Gasblasenkrankheit
  • Parasiten
  • Viruserkrankungen (v.a. bei Kaltwasserfischen)

Glotzaugen vorbeugen

Wie bei den meisten Krankheiten ist die beste Behandlung eine gezielte Vorbeugung. Eine abwechslungsreiche Fütterung und regelmäßige Wasserwechsel, bei dem man auf Bläschenbildung achten sollte, sind Grundvoraussetzungen für gesunde Fische. Zudem empfiehlt sich ein wöchentlich durchgeführter Wassertest und ein genaues Beobachten der Fische, um Krankheitssymptome frühzeitig erkennen zu können.

Quellen

https://www.drta-archiv.de
www.jbl.de