Flossenfäule: Diagnose, Ursachen & Behandlung

Flossenfäule
Flossenfäule | jbl.de

Die Flossenfäule ist eine durch bakterielle Erreger ausgelöste Krankheit, die unschöne Schäden an den Flossen hinterlässt. Die Krankheit kann fast alle Zierfischarten betreffen.
Auf dieser Seite erfährst du, wie man die Krankheit erkennt, welche Ursachen dafür verantwortlich sind, wie man sie behandelt und ob die Flossen wieder nachwachsen.

Symptome der Flossenfäule

Die Symptome sind eindeutig. Die Flossen weisen im Laufe der Krankheit immer stärkere Schäden auf. Sie verblassen, werden milchig, bekommen Löcher und fransen aus. Meistens breitet sich die Krankheit vom Flossenrand in Richtung Flossenbasis aus. Durch die beschädigten Flossen verändert sich auch das Schwimmverhalten. Erkrankte Fische sondern sich außerdem von der Gruppe ab und reiben sich an Gegenständen. Zusammenfassung aller Symptome:

Aussehen

  • ausgefranste Flossen
  • weiße Stellen an Flossen
  • Löcher in den Flossen
  • Flossenbasis rot entzündet
  • Flossenränder können sich rot entzünden

Verhalten

  • soziale Isolierung
  • apathisches Verhalten
  • Flossenklemmen
  • Fressunlust
  • ungewöhnliche Bewegungen
  • Fische scheuern sich an Gegenständen

Ursachen

Flossenfäule
Flossenfäule im Anfangsstadium | jbl.de

Die Flossenfäule ist eine bakterielle Erkrankung. Die verantwortlichen bakteriellen Erreger der Gattungen Aeromonas und Pseudomonas befinden sich in vielen Aquarien, ohne dass Fische an Flossenfäule erkranken. Erst wenn das Immunsystem durch Stress oder andere Krankheiten geschwächt ist, bricht die Krankheit aus. Die häufigsten Gründe für Stress sind eine zu hohe Besatzdichte, falsche Vergesellschaftung, falsche Ernährung oder mangelnde Wasserhygiene.
Häufig tritt die Flossenfäule als Folgeerkrankung von bakteriellen Infektionskrankheiten wie der Fischtuberkulose auf. Zudem kommt es oft zur zusätzlichen Verpilzung beschädigter Flossen, was die Behandlung erschwert.

Behandlung

Die Behandlungschancen bei Flossenfäule sind im Anfangsstadium sehr gut. Da man die Krankheit gut am Aussehen und Verhalten erkennen kann, gelingt eine frühzeitige Diagnose in vielen Fällen. Da sich die Flossenfäule je nach Fall sehr schnell ausbreitet, ist sofortiges Handeln angesagt. Behandelt man die Flossenfäule nicht rechtzeitig, verschwindet die gesamte Flosse, der Körper wird beschädigt und der Fisch verstirbt.

Stressfaktoren beseitigen

Stress schwächt das Immunsystem der Fische enorm und ist häufig am Ausbruch der Flossenfäule schuld. Mögliche Stressfaktoren sind...

Schlechte Wasserqualität

Wenn die Wasserqualität schlecht ist, vermehren sich die für die Flossenfäule verantwortlichen Bakterien schneller. Regelmäßige Wasserwechsel und Reinigungsarbeiten sind für das Wohlbefinden der Fische nötig. Zudem ist die regelmäßige Kontrolle der wichtigsten Wasserwerte (Ammonium, Ammoniak, Nitrit, Nitrat etc.) notwendig, um Stress durch schlechte Wasserqualität und die Vermehrung der Erreger zu vermeiden.

Zu hohe Besatzdichte

Eine zu hohe Besatzdichte sorgt für sozialen Stress. Außerdem wird das Wasser durch Ausscheidungen stärker belastet.

Ungeeignetes Futter

Das falsche Futter kann Mangelerscheinungen und Stress hervorrufen. Im Falle der Flossenfäule sollten Fische besonders vitaminreich und hin und wieder mit Lebendfutter gefüttert werden. Es ist wichtig zu wissen, welches Futter deine Fische bevorzugen. Damit die Fische auch langfristig gesund bleiben, sollte man diese guten Füttergewohnheiten auch nach der Behandlung fortführen.

Medikamentöse Behandlung

Mit den Medikamenten JBL Ektol oder dem Sera Bactopur kann man die Flossenfäule erfolgreich behandeln. Durch die Behandlung mit Medikamenten werden die verantwortlichen Bakterien bekämpft. Man sollte rasch mit der medikamentösen Behandlung beginnen, um die Erfolgschancen zu erhöhen. Denke aber nicht, dass du allein mit der medikamentösen Behandlung weit kommst. Kurzfristig geht es deinen Fischen zwar besser, langfristig musst du aber auch die Haltungsbedingungen und Wasserqualität verbessern, sowie Stress vermeiden.

Quarantänebecken

Um zusätzlichen Stress zu vermeiden, lohnt es sich den kranken Fisch in ein Quarantänebecken zu setzen. In diesem kann man Medikamente einsetzen, ohne die anderen Fische & Wirbellose zu belasten. Außerdem ist der kranke Fisch in Quarantäne keinem Stress durch gesunde Fische ausgesetzt und das Ansteckungs- und Verbreitungsrisiko sinkt.

Vitaminpräparate

Vitaminpräparate wie das VitaMix von Dennerle können die Heilung unterstützen. Auch nachdem die Erreger bekämpft wurden, beschleunigen Vitaminpräparate die Heilung der Flossen.

Wachsen die Flossen nach?

Flossenfäule Aquarium
Flossenfäule | jbl.de

Flossen wachsen, ähnlich wie Fingernägel beim Menschen, in der Regel wieder nach. In Ausnahmefällen ist die Krankheit bereits so weit fortgeschritten, dass die Flossenbasis beschädigt ist. In diesen Fällen wachsen die Flossen nicht mehr oder nur noch teilweise nach. Voraussetzung für die Heilung der Flossen sind eine artgerechte und vitaminreiche Fütterung und die Vermeidung von Stress.

Flossenfäule vorbeugen

Die Flossenfäule ist eine Faktorenkrankheit. Das heißt, dass die Erreger normalerweise im Aquarium vorkommen, ohne dass die Krankheit ausbricht. Durch Faktoren wie Vorerkrankungen oder Stress wird das Immunsystem allerdings geschwächt und die Krankheit kann ausbrechen. Durch folgende Maßnahmen kann Stress vermieden und das Immunsystem gestärkt werden:

  • Lebendfutter verfüttern
  • Vorbeugende Vitaminanreicherung des Wassers
  • Regelmäßige Pflege und Reinigung
  • Kontrolle aller wichtigen Wasserwerte
  • Auf Vergesellschaftung und Besatzdichte achten