Der pH-Wert gibt den Säuregehalt einer Flüssigkeit an. Neben der Temperatur und der Gesamthärte ist der Säuregehalt einer der wichtigsten Wasserwerte im Aquarium. Fische und Pflanzen können nur in einem gewissen pH-Bereich überleben, der sich je nach Art stark unterscheiden kann.
In diesem Ratgeber lernst du den pH-Wert zu verstehen, welcher pH-Wert perfekt ist und wie man ihn senken oder erhöhen kann.
Der pH-Wert gibt den Säuregehalt des Wassers auf einer Skala von 0 bis 14 an. Ein pH-Wert von 0 beschreibt stark saures Wasser, ein Wert von 14 hingegen stark alkalisches Wasser. Bei einem pH-Wert von 7 ist das Wasser neutral, also weder alkalisch noch sauer. Unser Leitungswasser hat normalerweise einen neutralen pH-Wert von ca. 7.
Der pH-Bereich von 0 bis 4,5 und 9 bis 14 ist sehr lebensfeindlich. Die meisten Zierfisch- und Pflanzenarten benötigen neutrales oder leicht saures Wasser mit einem pH-Wert von 6 bis 7. Einige europäische und afrikanische Arten bevorzugen leicht alkalisches Wasser mit einem pH-Wert von bis zu 8,5.
Der pH-Wert ergibt sich aus dem CO2-Gehalt und der Karbonathärte des Wassers. Die Karbonathärte puffert und stabilisiert den pH-Wert. Durch eine Veränderung der Karbonathärte verändert sich auch der pH-Wert. Der CO2-Wert hat ebenfalls Einfluss auf den pH-Wert. Durch gezieltes Anreichern und Austreiben von CO2 lässt sich der pH-Wert ebenfalls geringfügig steuern.
Um einen hohen pH-Wert zu erreichen, muss der CO2-Gehalt reduziert werden und/oder die Karbonathärte erhöht werden. Für niedrige pH-Werte muss die Karbonathärte reduziert werden und/oder der CO2-Gehalt erhöht werden. Kennt man zwei der drei Werte (Karbonathärte, Ph-Wert und CO2), kann man den fehlenden anhand der folgenden Tabelle ermitteln.
Der optimale pH-Wert unterscheidet sich von Art zu Art sehr stark. Viele tropische Zierfische benötigen leicht saures Wasser mit einem pH-Wert von 5,5 bis 7. Einige afrikanische Buntbarsche und europäische Zierfischarten benötigen hingegen eher leicht alkalisches Wasser. Ein Großteil der Pflanzen bevorzugen leicht saures Wasser. In unserem Fischlexikon findest du eine Übersicht über die tolerierten Wasserwerte zu fast allen populären Fischarten.
Der pH-Wert sollte einmal pro Woche und nach jedem Wasserwechsel gemessen werden. Um verlässliche Werte zu erhalten, solltest du einen pH-Wert Wassertest in Tröpchenform (auf Amazon kaufen*) verwenden. Teststreifen liefern oft ungenaue Ergebnisse und sind für eine genaue und zuverlässige Messung nicht geeignet.
Viele tropische Zierfischarten benötigen leicht saures Wasser. Da unser Leitungswasser einen pH-Wert von ca. 7 hat, muss der pH-Wert gesenkt werden, um optimale Haltungsbedingungen zu schaffen.
Mit Torf kann das Wasser auf sehr niedrige pH-Werte angesäuert werden. Gleichzeitig wird auch die Karbonathärte gesenkt. Torf enthält Huminsäuren, die einen antibakterielle Wirkung und eine positive Auswirkung auf die Gesundheit der Fische haben. Wie man das Wasser mithilfe von Torf ansäuert, erfährst du hier.
Osmosewasser ist sehr weiches und reines Wasser. Wenn man Osmosewasser mit Leitungswasser mischt, kann man die Karbonathärte und den pH-Wert genau einstellen und einen deutlich niedrigeren pH-Wert erreichen als mit reinem Leitungswasser.
Soilböden senken die Karbonathärte und damit auch den pH-Wert. Häufig pendelt sich der pH-Wert bei ca. 6,5 ein. Nach einer gewissen Zeit ist die Kapazität des Soils erschöpft.
Alle namenhaften Hersteller bieten Produkte zur Senkung des pH-Werts an. Häufig wird Eichenextrakt als Wirkstoff verwendet.
Durch die Zufuhr von CO2 sinkt der pH-Wert. Damit man den pH-Wert über eine CO2 Anlage regulieren kann muss die Karbonathärte jedoch sehr niedrig sein. Bei Wasser mit einer Karbonathärte von über 5 lässt sich der pH-Wert nur sehr geringfügig über die CO2 Zufuhr senken. Um eine Gefährdung der Fische zu vermeiden, sollte maximal 20 mg/l C02 zugeführt werden.
Die in Erlenzapfen enthaltenen Huminsäuren können den pH-Wert im Aquarium geringfügig senken. Erlenzäpfchen werden einfach in das Wasser gelegt. Die Ansäuerung über Erlenzäpchen ist nur in kleineren Aquarien sinnvoll. In größeren Aquarien ist der Einsatz von Torf sinnvoller.
Zu niedrige ph-Werte sind deutlich seltener als zu hohe. Einige Arten, wie z.B Malawi oder Tanganjika Cichliden, benötigen jedoch leicht alkalisches Wasser mit einem pH-Wert von 8 bis 8,5.
Durch eine starke Oberflächenbewegung lässt sich CO2 aus dem Wasser austreiben. Wie schon erwähnt, geht die Senkung der CO2-Konzentration mit einer Erhöhung des pH-Werts einher. Je härter das Wasser, desto besser lässt sich der pH-Wert durch diese Weise erhöhen.
Um eine starke Oberflächenbewegung zu erreichen, sollte der Ausströmer des Filters knapp unter der Wasseroberfläche platziert werden. Noch besser ist der Einsatz einer separaten Strömungspumpe. Allein durch diese Methode lassen sich pH-Werte von 7,5 erreichen.
Durch Wasseraufbereiter, wie das JBL pH Plus, kann die Karbonathärte künstlich erhöht werden. Je nach Dosierung kann der pH-Wert auf diese Weise auf bis zu 8,5 erhöht werden.