Die Karbonathärte, kurz KH, ist neben der Wassertemperatur, der Gesamthärte und dem pH-Wert einer der wichtigsten Wasserwerte im Aquarium. Die Karbonathärte gibt das Säurebindungsvermögen des Wassers an. Außerdem ist die KH ein wichtiger Säure-Puffer. Wenn sie richtig eingestellt ist, sorgt sie also dafür, dass der pH-Wert stabil bleibt.
Warum die Karbonathärte wichtig ist, wie man sie misst, und wie man die KH senken oder erhöhen kann, erfährst du in diesem Ratgeber.
Die Karbonathärte gibt die Summe aller mit Carbonat- oder Hydrogencarbonat gelösten Erdalkali Ionen im Wasser an. Zu den Erdalkalimetallen gehören Calcium, Magnesium, Barium und Strontium, wobei Calcium und Magnesium den im Aquarium relevanten Teil der Erdalkali-Ionen ausmacht. Andere Erdalkali-Ionen kommen meist nur in Spuren vor. Die Karbonathärte ist ein Teil der Gesamthärte und gibt das Säureverbindungsvermögen des Wassers an.
Die Karbonathärte zählt zu den wichtigsten Wasserwerten im Aquarium. Sie dient als Puffer für den pH-Wert und sorgt dafür, dass dieser stabil bleibt. Wenn man die Karbonathärte senkt, sinkt auch der pH-Wert. Bei einer Erhöhung der Karbonathärte steigt der pH-Wert im Umkehrschluss.
Wenn es um die Bestimmung der Wasserhärte geht, stößt man in der Aquaristik auf die beiden Begriffe Gesamthärte (GH) und Karbonathärte (KH). Die Gesamthärte gibt die Summe aller Erdalkali-Ionen im Wasser an. Unter der Karbonathärte versteht man den negativ geladenen Anteil an Erdalkali-Ionen, der zusammen mit Carbonat- und Hydrogencarbonat Ionen im Wasser gelöst ist.
Wen der chemische Teil nicht interessiert, sollte sich merken, dass die Gesamthärte für den Gesamtsalzgehalt des Wassers steht und damit alle organischen Vorgänge beeinflusst. Die Karbonathärte gibt nur das im Wasser gelöste Hydrogenkarbonat an und dient als Puffer für den pH-Wert.
Die Karbonathärte hängt stark mit dem pH-Wert und dem CO2-Gehalt des Wassers zusammen. Kennt man zwei der drei Werte, kann man den dritten anhand der folgenden Tabelle ermitteln, denn der pH-Wert ergibt sich aus dem CO2-Wert und der KH.
Um einen hohen pH-Wert zu erreichen, muss der CO2-Gehalt reduziert werden und die KH erhöht werden. Für niedrige pH-Werte muss die KH reduziert werden und der CO2-Gehalt erhöht werden.
Die Karbonathärte sollte einmal pro Woche und nach jedem Wasserwechsel gemessen werden. Um verlässliche Werte zu erhalten solltest du dir einen KH Wassertest in Tröpchenform (auf Amazon kaufen*) zulegen. Teststreifen liefern oft ungenaue Ergebnisse und sind für eine genaue Messung ungeeignet.
Viele tropische Zierfischarten benötigen weiches und saures Wasser. Da unser Leitungswasser einen pH-Wert von ca. 7 und eine mittlere Härte hat, müssen pH-Wert und Karbonathärte gesenkt werden, um optimale Haltungsbedingungen zu schaffen.
Torf beseitigt die Härtebildner im Wasser. Durch die Filterung über Torf kann man die Karbonathärte auf sehr niedrige Werte bringen. Torf enthält Huminsäuren, welche einen Puffer gegen Änderungen des pH-Werts bilden. Dadurch kann man die KH auf niedrige Werte senken ohne einen Säuresturz zu riskieren.
Osmosewasser ist sehr weiches und reines Wasser. Wenn man Osmosewasser mit Leitungswasser mischt, kann man die KH und den pH-Wert genau einstellen und einen deutlich niedrigeren pH-Wert erreichen als mit reinem Leitungswasser. Alternativ kann auch destilliertes Wasser oder Regenwasser verwendet werden, da diese ähnliche Eigenschaften wie Osmosewasser haben.
Soilböden senken die KH und damit auch den pH-Wert. Nach einer gewissen Zeit ist die Kapazität des Soils jedoch erschöpft. Mit Soilböden lässt sich die KH nur geringfügig verringern.
In einigen Fällen muss die Karbonathärte künstlich erhöht werden. Das kann z.B. der Fall sein, wenn die KH sehr niedrig ist und man einen Säuresturz verhindern möchte. Mit einer Erhöhung der KH wird das Säurebindungsvermögen verringert und der pH-Wert erhöht.
Durch Wasseraufbereiter, wie das JBL pH Plus, kann die Karbonathärte künstlich erhöht werden.