Phosphat (PO4) ist ein wichtiger Nährstoff für Pflanzen. Pflanzen kommen bereits mit sehr geringen Phosphatkonzentrationen aus. Ein Phosphatmangel ist daher im Gegensatz zu einem Überschuss eher selten. Zu hohe PO4-Konzentrationen können Wachstumstörungen und Stress bei Fischen und eine Algenplage verursachen.
Warum der Phosphatwert wichtig ist, wie man ihn misst, und wie man PO4 senken oder erhöhen kann, erfährst du in diesem Ratgeber.
Phosphat kann sich auf verschiedene Weise im Aquarium anreichern. Bereits das Leitungswasser kann einen erhöhten Phosphatgehalt haben. Auch durch unregelmäßig durchgeführte Wasserwechsel kann sich Phosphat anreichern. Ein wesentlicher Teil an Phosphat entsteht beim Abbau von organischem Material, wie Futter- und Pflanzenresten. Auch bei der Verdauung von Fischen entsteht Phosphat. Eine letzte Ursache können in Pflanzendünger enthaltenes Phosphat sein.
Phosphat wird von allen Organismen benötigt. Pflanzen benötigen Phosphat zur Zellatmung und zum Aufbau neuer Zellen. Pflanzen kommen jedoch mit recht geringen Mengen Phosphat aus. Algen benötigen große Mengen Phosphat und können es über einen langen Zeitraum speichern. Eine Algenplage hat also fast immer mit einem erhöhten Phosphatgehalt zu tun.
Für ein optimales Pflanzenwachstum ist Phosphatgehalt von 0 bis 1 mg/l ausreichend. Je nach Art kann sich die benötigte Menge jedoch recht stark unterscheiden. Im Süßwasseraquarium sollte eine PO4-Konzentration von 1 mg/l nicht überschritten werden, um eine Algenplage zu verhindern.
In Meerwasseraquarien hat ein erhöhter Phosphatwert schlimmere Folgen als im Süßwasseraquarium. Bereits ab einem PO4-Gehalt von 0,05 mg/l können Korallen Schäden davon tragen und im schlimmsten Fall sogar absterben.
Ein Anzeichen eines zu hohen Phosphatgehalt im Wasser kann eine plötzliche, starke Vermehrung von Algen sein. Um einen Phosphatmangel kann es sich bei Mangelerscheinungen und absterbenden Blättern handeln. Für verlässliche Messwerte solltest du dir einen Phosphat Wassertest in Tröpchenform (auf Amazon kaufen*) zulegen. Teststreifen liefern oft ungenaue Ergebnisse und sind für eine genaue Beurteilung des Problems nicht geeignet.
Besonders in stark besetzten Aquarien werden Grenzwerte schnell überschritten. Um Stress bei Fischen und eine Algenplage zu verhindern, sollte der Phosphatwert so schnell wie möglich gesenkt werden.
Möglicherweise ist die Phosphat Konzentration im Leitungswasser schon erhöht. Bei einem Phosphat Überschuss sollte deshalb auch der Phosphatwert im Leitungswasser getestet werden. Leitungswasser kann einen Phosphatgehalt von bis zu 6,7 mg/l haben. Wenn der Phosphatwert über 3 mg/l liegt, sollte Phosphat vor Wasserwechseln mit einer Osmoseanlage entfernt werden. Bei Salzwasseraquarien sollte das Wasser generell immer aufbereitet werden.
Phosphatbindende Mittel werden von allen großen Herstellern angeboten. Diese Mittel sind bei akuten Problemen die erste Wahl und können den Phosphatwert schnell senken. Die meisten Hersteller bieten phospatbindene Mittel als Filtermaterial an.
Pflanzen nehmen Phosphat auf und verwerten es. Besonders schnellwachsende Pflanzen können dazu beitragen, dass sich kein überschüssiges Phosphat anreichert. Den Pflanzenbesatz aufzustocken ist eine langfristige Maßnahme und hilft bei akutem Phospatüberschuss nur geringfügig.
Langfristig sollte man der Ursache der erhöhten Phosphatwerte auf den Grund gehen und beseitigen. Phosphatsenkende Mittel oder Wasserwechsel senken den Phoshatgehalt des Wassers, lösen aber die Ursache des Problems nicht.
In schwach besetzten Aquarien und reinen Pflanzenaquarien kann es zu einem Phosphor Mangel kommen. Anzeichen für einen Mangel sind das Verkümmern der Blätter. Bei Mangelerscheinungen der Pflanzen sollten ebenfalls Nitrat- und CO2- Gehalt gemessen werden, da ein Mangel dieser Stoffe ähnliche Auswirkungen hat.
Zur Phosphatdüngung sollten immer Flüssigdünger, speziell für Aquarien, verwendet werden. Dünger aus dem Gartenbereich stellen eine Gefahr für den Besatz dar.