Mit trübem Aquarium Wasser hatte schon fast jeder Aquarianer zu tun. In diesem Ratgeber erfährst du alles über Ursachen, Auswirkungen und Gegenmaßnahmen bei trübem Wasser.
Man unterscheidet den 4 verbreitetsten Wassertrübungen. Jede dieser Trübungen liegt unterschiedlichen Ursachen zu Grunde.
Eine weißlich, milchige Trübung entsteht durch eine hohe Bakterien Aktivität. Durch die hohe Aktivität wird dem Wasser ein Großteil des Sauerstoffs entzogen, was zu einer weißlichen Trübung führt.
Eine weiße Trübung tritt bei fast allen neu eingerichteten, noch nicht eingefahrenen Aquarien auf. Die Ursache dafür ist ein exponentielles Wachstum der Bakterienstämme. Solange sich noch keine Fische im Aquarium befinden ist die Trübung unbedenklich und kann einfach abgewartet werden. Gegenmaßnahmen sind in diesem Falle nicht nötig.
Die schlagartige Vermehrung der Bakterien wird Bakterienblüte genannt.
Auch in einem bereits eingefahrenen Aquarium kann es zu einer milchigen Färbung kommen. Das liegt genau wie bei neu eingerichteten Aquarien an einer erhöhten Bakterien Aktivität. Eine Bakterienblüte kann durch eine zu hohe Wassertemperatur, Futterreste oder durch einen Wechsel der Filtermedien ausgelöst werden.
Wenn sich Tiere im Aquarium befinden muss ein sofortiger Wasserwechsel durchgeführt werden, bei dem mindestens 3/4 des Wassers durch frisches, sauerstoffreiches Wasser ersetzt wird. Der Sauerstoffanteil muss durch Gegenmaßnahmen erhöht werden, um einen ernsthaften Schaden der Aquariumbewohner zu verhindern.
Bei einer grünen Trübung spricht man von einer Algenblüte, die Folge einer starken Vermehrung von Schwebealgen ist.
Übermäßiges Algenwachstum wird durch eine zu hohe Nährstoffkonzentration (v.a. Nitrat und Phosphat) verursacht. Diese entsteht oft durch eine Überfütterung, bei der Teile des Futters auf dem Boden landen. Auch ein Überbesatz kann aufgrund der erhöhten Ausscheidungen für einen Nährstoff-Überfluss verantwortlich sein.
Ein weiterer Faktor, der für das Algenwachstum verantwortlich ist, ist die Lichteinstrahlung. Ein Aquarium darf keiner direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt sein. Die künstliche Belichtungsdauer sollte außerdem nicht mehr als 10 - 12 Stunden/Tag betragen. Auch eine falsche bzw. übermäßige Düngung kann ein Algenproblem verursachen. Bei einer grünlichen Wassertrübung sollte die Dünung also vorerst eingestellt werden.
Wenn die oben genannten Maßnahmen noch nicht zur vollständigen Beseitigung der grünen Trübung geführt haben, kann eine Dunkelkur Abhilfe schaffen.
Eine braune bis goldene Trübung wird durch Huminstoffe im Wasser ausgelöst. Huminstoffe kommen auch in natürlichen Gewässern vor und schaden weder Tieren, noch Pflanzen. Sie sollen sogar das Immunsystem einiger Aquariumbewohner stärken und zur allgemeinen Gesundheit dieser beitragen.
Auch wenn eine bräunliche Trübung grundsätzlich nicht bedenklich ist, stört die sie viele Aquarianer optisch sehr stark.
Huminsäuren sind in großen Mengen in Wurzeln, Seemandelbaumblättern und Erlenzapfen vorhanden. Im Wasser geben sie diese Stoffe ab und sorgen für eine bräunliche Wassertrübung. Um eine bräunliche Trübung vorzubeugen sollte Wurzeln vor dem einsetzen gewässert werden.
Bei dieser Art der Trübung erkennt man kleine Teilchen und Partikel, die im Wasser herumschwimmen. Diese stammen meist aus dem Bodengrund und werden von Fischen aufgewühlt.
Gründe für diese Trübung sind Schwebeteilchen aus Pflanzenresten, Mulm oder aus dem Bodengrund. Meist sind die Ursachen des Problems nicht regelmäßig durchgeführte Wasserwechsel und Reinigungsarbeiten, ein verschmutzter Filter oder ein zu klein dimensionierter Filter.